Zusammenfassung
Die Ergebnisse der Untersuchung des Fundplatzes Quern-Neukirchen LA  28 (Tegelbarg) sind für die Frage nach dem Siedlungsverhalten während des Spätneolithikums von Interesse, insbesondere da es sich um den ersten auch terminologisch als »Muschelhaufen« anzusprechenden spätneolithischen Fundplatz handelt. Genauere Auswertungen der wenigen bekannten Siedlungs- und Werkplätze fehlen bislang für Schleswig-Holstein. Auch liegen weitere Muschelhaufen mit Flintabfällen aus dieser Periode im norddeutschen Ostseeraum nicht vor. Funde von Flintgeräten, Werkabfällen und Tierknochen geben an, dass vor Ort neben dem Sammeln, der Zubereitung und dem Verzehr von Muscheln weitere Aktivitäten und eine Abfallentsorgung aus einer möglicherweise benachbarten Siedlungsstelle stattgefunden haben.
Sowohl typochronologisch als auch aufgrund der verwertbaren radiometrischen Datierungen liegt der zeitliche Schwerpunkt des Fundplatzes etwa zwischen 2200– 1950 v. Chr., entspricht also dem Spätneolithikum 1. Am Übergang zur Bronzezeit ist eine weitere Besiedlungsphase vorhanden, der offensichtlich radiometrische Datierungen um 1750 v. Chr. zuzuweisen sind.